vonRedaktion Salzburg
JUNI 30, 2022
LH Doskozil: „Die Maßnahmen für den Klimaschutz müssen mit der sozialen Verträglichkeit im Einklang stehen“.
Landeshauptmann Hans Peter Doskozil empfing am Dienstag, 28. Juni 2022, den burgenländischen Klimarat Heinrich Roßegger und seinen Kollegen Thomas Müller zum Gespräch. Das Burgenland ist mit vier Klimaräten in diesem vom Nationalrat eingerichteten Gremium aus 100 Personen vertreten, das Vorschläge zur Erreichung der Klimaneutralität 2040 ausarbeiten und diese an die Bundesregierung übergeben soll. „Die Klimaschutzziele können nur in einer gemeinsamen Anstrengung erreicht und müssen von den Bürgerinnen und Bürgern mitgetragen werden. Der Klimarat ist deshalb eine wichtige Maßnahme, den Klimaschutz im Sinne des ‚bottom up‘-Prinzips im Land voranzutreiben“, erklärte der Landeshauptmann.
Das Burgenland nehme seine Verantwortung für den Klimaschutz sehr ernst, stellte Doskozil fest. „In der ‚Burgenländischen Klima- und Energiestrategie‘, die wir vor zwei Jahren präsentiert haben, sind 75 Maßnahmen zum Schutz von Natur und Umwelt definiert. Unser Ziel ist, bereits 2030, zehn Jahre vor dem vom Bund als Ziel definierten Zeitpunkt, klimaneutral zu sein. Ein zentraler Schwerpunkt dieser Strategie ist der forcierte Ausbau der Photovoltaik. Es braucht aber auch die Bevölkerung, die mit verschiedensten Maßnahmen – und dazu zählen nicht zuletzt Einsparungen beim Energieverbrauch – ihren Beitrag zum Klimaschutz leisten kann“.
Der Ukrainekrieg und seine Folgen für die Wirtschaft im Verein mit der Coronapandemie und dem Klimawandel stellten die größten Herausforderungen für die Menschheit in der jüngeren Geschichte dar, erklärte Doskozil: „Die massive Teuerung, vor allem der Energie, trifft besonders Familien und Menschen mit geringem Einkommen hart. Deshalb muss es für die Politik oberste Priorität haben, zu gewährleisten, dass für diese Bevölkerungsgruppen das tägliche Leben leistbar und damit auch die gesellschaftliche Teilhabe gewährleistet bleibt“.
Die Ziele des Umwelt- und Klimaschutzes dürften indes nicht aus den Augen verloren werden, betonte Doskozil. „Die Maßnahmen für den Klimaschutz müssen jedoch mit der sozialen Verträglichkeit im Einklang stehen. Gerade im Hinblick darauf ist die Einbindung des Klimarats, der ja die Gesamtheit der österreichischen Gesellschaft abbildet, so wichtig. Wir wollen die Menschen mitnehmen und setzen im Burgenland auf positive Anreize. Der Burgenländische Ökoenergiefonds etwa hat sich mit seinen Förderungen als wichtiges Instrument erwiesen, den Klimaschutz im privaten Bereich zu forcieren“.
Der Klimarat setzt sich aus 100 in Österreich lebenden, durch Zufallsprinzip ausgewählten Personen aus allen Alters- und Gesellschaftsschichten zusammen. Sie sollen auf der Basis der Vorschläge des Klimavolksbegehrens und der Klimaschutzziele der Regierung „in einem partizipativen Prozess“ konkrete Vorschläge zur Erreichung dieser Ziele, explizit der Klimaneutralität 2040, ausarbeiten und diese an die Bundesregierung übergeben.
Quelle: Land Burgenland